Das Verhalten nach dem Schuss

  • Prägen Sie sich vor dem Schuss den Standort des Wildes genau ein. Achten Sie auf markante Punkte im Gelände wie zum Beispiel einen Baum, einen Strauch, einen Ast einen Hügel oder ähnliches.



Blick auf den Anschuss vom Hochsitz aus

  • Warten Sie mindestens 15min, ehe Sie den Anschuss kontrollieren.
  • Nähern Sie sich nur von der grünen, unbeschossenen Seite geradlinig dem Anschuss und meiden Sie den „roten Bereich“ hinter dem beschossenen Wildkörper. Sie verteilen sonst die Wundwitterung über eine große Fläche und erschweren es dem Hund den Abgang des Wildes herauszuarbeiten.
  • Halten Sie nach Pirschzeichen wie Schnitthaar, Schweiß und nach dem Kugelriss Ausschau. Markieren Sie den Anschuss. Finden Sie unter Taschenlampenlicht nichts, gehen Sie am besten nach Hause oder rufen uns an. Im Dunkeln werden viele Pirschzeichen übersehen. Morgens in der Früh sieht man in der Regel deutlich mehr.
  • Ist der Verbleib des Geschosses nicht geklärt, ist immer ein Schweißhund hinzuzuziehen. Kontrollsuchen sind unumgänglich. Zum einen will der Schütze sicher Klarheit über seinen abgegebenen Schuss und zum anderen muss ein Stück nicht zwingend Schweiß bringen wenn es getroffen ist. Gerade Sauen schweißen oft wenig bis gar nicht oder der Schweißfluss setzt erst später ein.
  • Haben Sie Schweiß gefunden, welcher einen tödlichen Treffer vermuten lässt, dann laufen Sie immer mindestens einen Meter neben der Fährte.
Beachten Sie aber:


Schweiß sieht je nach Untergrund sehr unterschiedlich aus. Oft wird heller Wildbrettschweiß mit Lungenschweiß verwechselt. Folgen Sie daher der Fährte maximal 50m. Sie müden sonst das kranke Stück auf und die Nachsuche wird unnötig erschwert oder der erfolgreiche Ausgang unmöglich gemacht.




Heller Schweiß am Anschuss wird oft fehlinterpretiert. Auf dem Bild ist kein Lungenschweiß, sondern Wildbrettschweiß, verursacht durch einen Vorderlaufschuss beim Rehbock, zu sehen. Unbedingt Ruhe bewahren
und Nachsuchenprofi informieren. Es ist mit einer komplizierten Riemenarbeit und anschließender Hetze zu rechnen. Rehwild wird sich in der Regel nicht stellen. Der Hund muss es fassen und abtun können. 



Der Bock kam nach einer Hetze zur Stecke und konnte abgefangen werden. Deutlich sichtbar ist die Wunde am Vorderlauf. Im Sommer bedeutet diese Verletzung einen langen und schleichenden Tod. Schmeißfliegen infizieren die Wunde, es kommt zur Blutvergiftung und zum Wundfieber.

  • Rufen Sie uns am besten am Abend noch an und vereinbaren einen Termin zur Nachsuche. In der Regel wird von uns frühestens 4 Stunden nach dem Schuss gesucht. Das angeschweisste Stück Wild benötigt diese Zeit um Wundfieber zu bekommen. Schwarzwild wird generell nur im Hellen gesucht. Zu groß ist die Gefahr für die Hunde und den Nachsuchenführer von der angreifenden Sau geschlagen zu werden.
  • Das Verhalten des Schützen entscheidet maßgeblich über den Erfolg der Nachsuche. Zeitiges neugieriges Vorsuchen oder Auslaufen der Fluchtfährte sowie ein zur Freisuche eingesetzter Hund mindert die Erfolgsaussichten erheblich. 



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